Dr. Wolfgang Ullrich beschreibt ausführlich in Tanz der Zwischenräume in welchem kunsthistorischen Umfeld diese Fotokompositionen mit ihrer speziellen Machart zu verorten sind. (Auszüge aus Texten)
Einige Serien werden immer wieder aufgegriffen und mit Hinblick auf neue technische Entwicklungen und den daraus resultierenden sich verändernden Sehgewohnheiten weiter bearbeitet. Mit dem Ziel, die Technik als Unterstützerin zu nutzen, aber meine Eigenständigkeit dabei nicht aufzugeben.
Da ich mich keiner künstlerischen Richtung, keiner Schule verpflichtet fühle und im Kunstmarkt nicht mitspiele, kann ich mich immer wieder neu erfinden. Allerdings bleibe ich bei den meisten Arbeiten der Collagentechnik two/more-in-one treu und bezeichne auch deshalb meine Fotografien weiterhin als Fotokompositionen. Nur die 1970 entstandene Fotodokumentation zum 1. Open Air Festival auf deutschem Boden, das Love and Peace Festival auf der Insel Fehmarn, kommt gänzlich ohne Montagen aus. Die Dokumentation fand erst 35 Jahre nach dem Ereignis mit mehreren Ausstellungen den Weg in die Öffentlichkeit, da ich die Fotos “vergessen“ hatte.
Over the years, many new approaches have been added in which I try my hand at photography. Since I don't feel committed to any artistic direction or school and don't play in the art market, I can always reinvent myself. However, I remain true to the two/more-in-one collage technique for most positions and therefore continue to describe my photographs as photo compositions. Only the photo documentation of the 1st Open Air Festival in Germany, the Love and Peace festival on the island of Fehmarn, created in 1970, does not contain any montages at all. The documentation only found its way to the public 35 years after the event with several exhibitions, because I had "forgotten" the photos.
Nach meiner Ausbildung an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel zur Fotodesignerin (1964-69), arbeitete ich ab 1971 als freie Grafikerin und Fotografin in München. (Schwerpunkte: Verlage, städtische Projekte, Ausstellungsgestaltung für Architektur- und Stadtplanung); 2001 entschloss ich, mich ausschließlich der künstlerischen Fotografie zu widmen und ging nach Berlin.
Ab 1987 hatte ich einen Apple, den ich in erster Linie für die Herstellung von Druckvorlagen nutzte. Kurze Zeit später ließen sich mit einem Minimalangebot an Skills im Photoshop Fotos bearbeiteten. Das klang verheißungsvoll, zumal ich in meinen analog erstellten Collagen mit Raumillusionen experimentierte.
Ich begann mit den von einem Trommelscanner digitalisierten Kleinbilddias zu experimentieren. Das Collagieren am Computer erleichterte es, neue Bildwelten zu erschaffen. So entstanden Fotografien, die die Realität eines einheitlichen Fotos lediglich vortäuschen. Dabei wandert das Auge, wie bei einem Schwenk im Kino, über das Geschehen. Der fließende Übergang verschiedener Fluchtpunkte, die durchgehende Schärfe sowohl in der Nähe, als auch in der Ferne, lässt die Dinge als Einzelnes und zugleich die Welt als Ganzes wahrnehmen. Zum Hintergrund hin gestaffelt wird das Geschehen entzerrt. Das erleichtert das Durchwandern der Szenerie mit den Augen. Mit dieser Ästhetik entstehen großformatige Bilder zu unterschiedlichen Themen.
Heute, beinahe 30 Jahre später, sind viele diese Arbeitsabläufe mit Hilfe der Programme eine Selbstverständlichkeit. Allerdings sind die Ergebnisse nicht Deckungsgleich mit meiner Vorgehensweise … der Mensch arbeitet und gestaltet doch anders als ein Algorithmus.
Copyright: Gerhard Kassner
I began very early to experiment with 35mm slides digitized by a drum scanner. The collage on the computer made it easier to create new visual worlds. This is how photographs were created that only simulate the reality of a uniform photo. The eye wanders over the events, like a pan in the cinema. The smooth transition of different vanishing points, the continuous sharpness both near and far, allows the things to be perceived individually and at the same time the world as a whole. This aesthetic creates large-format images on different themes.
Some series are taken up again and again and further processed with regard to new technical developments and the resulting changing viewing habits. Always with the aim of using the technology as a support, but not giving up independence..
Today, almost 25 years later, many of these work processes are a matter of course with the help of the programs. However, the results are not congruent with my approach ... humans work and design differently than an algorithm.
Blick in Ausstellungen und Messen
2023 artspring berlin – artwalk
2020 Jimi Hendrix und das Love & Peace Festival, Fotomuseum Görlitz
2012 Vom Winde verweht, rock’n pop Museum, Gronau
2010 Jimi Hendrix und das Love & Peace Festival, nhow Gallery, Berlin
Zwischen 2012-2016 regelmäßige Teilnahme an der art Karlsruhe mit WHITECONCEPTS, Berlin
Garden of the Zodiac, Omaha/USA; Landscape – at a distance quite close 2015 – 2016
Architekturbild. Europäischer Architekturfotografie-Preis 2015 – 2016 “Nachbarschaft“ Ausweitung der Grün-und Spielzone, Verschiedene Ausstellungsorte
Dentalzentrum Berlin Pankow; Berlin – Narrativ 2014
Gallery 616 Omaha, USA; Making the Connection 2010
Galerie Andrieu, Berlin; Nach dem Fall 2009 – 2010
Europäisches Patentamt, München; Fläche versus Raum 2009
Moving Gallery, Omaha USA; As far as the eye can see … 2008
Urban Spaces, Miami USA; As far as the eye can see … 2007
Beteiligungen
2022 Animals, Omaha, USA, Garden of the Zodiac Gallery
2022 Lichtkunstfestival, artspring Berlin
2021 Heimat.Europa, Görlitzer Fotofestival, Fotomuseum Görlitz, fotofestival-goerlitz.eu