Frauke Bergemann

Fotokompositionen

Infohaus Montage
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So weit das Auge reicht …

… ist eine der ersten Serien, die ich den Fotokompositionen zurechne. Die Berliner Stadtszenen entstanden noch analog in den Jahren 1999 bis 2005. In jeder fertigen Collage verarbeitete ich 3 bis 4 Kleinbilddias, die ich in einem kurzen Zeitintervall und mit einem 24er Weitwinkel aufnahm. Digitalisiert wurden sie mit einem Trommelscanner und anschließend am Computer zusammengebaut.

Meine spezielle Collagetechnik der More-in-One Fotokompositionen erkläre ich mit Bildbeispielen und weiterführenden Texten unter: Texte. Das pdf von Wolfgang Ullrich verweist in Tanz der Zwischenräume in welchem kunsthistorischen Umfeld diese Fotokompositionen mit ihrer speziellen Machart zu verorten sind, das pdf von Christina Haberlik Der doppelte Blick beschreibt ausführlich meine Entwicklung in der Fotografie; zu finden unter: Auszüge aus Texten

Mit den unterschiedlichen Kapitelbezeichnungen wie z. B. “Eroberte Räume“, “Erweiterte Plätze“ und “Mächtige Inszenierungen“ sowie “Inszenierungen der Macht“ strukturierte ich die Inhalte der Serie von 100 großformatigen Fotografien. Der übergeordnete Titel: So weit das Auge reicht … gibt die Richtung auf die Machart des Bottom-up-Blicks vor. Denn bis auf ganz wenige Ausnahmen beginnt die Kamera am Boden und schwenkt dann in den blauen Himmel Berlins.

As far as the eye can see...

… is one of the first series that I classify as photomontages. The Berlin city scenes were created analogously between 1999 and 2005. In each finished collage I have processed three to four 35 mm slides, which I have taken in a short time interval and with a 24mm wide angle. They were digitized with a drum scanner and then assembled on the computer. (more about this under working method)

Seit 2013 suche ich die Örtlichkeiten wieder auf, um dort zu fotografieren, ohne aber denselben Standort einzunehmen. Dem Zeitgeist geschuldet, entstehen die Bilder mit kleinen digitalen Kompaktkameras verschiedener Hersteller. Dabei verfahre ich wie früher und baue die Einzelaufnahmen zu Fotokompositionen am Computer zusammen. Dabei nutze ich manchmal auch die Panoramafunktion, deren Überlappungen ich nicht korrigiere.

Für ein Buch hatte ich nach einem neuen Konzept gesucht, wie ich der Fülle der alten und neuen Aufnahmen gerecht werden könnte und entdeckte, wie gut die Aufnahmen miteinander interagieren, wie Gegenüberstellungen die Aussage erweitern wobei gerade durch Auslassung die Bildfolge an Bedeutung gewinnen kann. Manche Reihungen wirken geradezu symbolhaft. Auf der Suche zu einer Begriffserklärung für “symbolhaft“, bin ich bei einem Autor und Psychoanalytiker, der im Sinne C.G. Jungs argumentiert, fündig geworden: Texte: zeit-/ortsversetzt

Entstanden sind nun 3 Serien, in denen das Einzelfoto zu Gunsten einer Bildgegenüberstellung zurücksteht. Der Tenor ihres Nebeneinanders ist mal “orts-versetzt“ oder “zeit-versetzt“. Das Kunstwort “gleich-versetzt“ habe ich gewählt, wenn die Bildserie Ähnliches in Form, Inhalt, Farbe oder gedanklich weiterschweifendes anbietet.

Since 2013 I have been going to the locations to take photos there, but without taking the same position. In keeping with the spirit of the times, the pictures are taken with small digital compact cameras from different manufacturers. I proceed as before and combine the individual shots into photo compositions on the computer. Sometimes I also use the panorama function, the overlaps of which I do not correct.

There are now 3 series, in which the single photo takes a back seat in favor of a picture comparison. The tenor of their juxtaposition is sometimes "displaced" (orts-versetzt) or "displaced in time" (zeit-versetzt). I chose the artificial word “equally offset” (gleich-versetzt) if the series of images offers something similar in form, content, color or intellectually rambling.

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